Lammas * erste Ernte (2. August)
In der FÜLLE wird der IMPULS ZUM AUSATMEN geboren
Das Sonnenlicht wird merklich schwächer, während sich das Rad des Jahres in die
dunkle Hälfte neigt.
Die erste Ernte oder Lammas feiert die fruchtbare Erdmutter prall voller Leben, wie an den goldenen Getreidefeldern und den reifenden Früchten des Herbstes zu sehen. Im mythischen Jahreskreis der Göttin feiern wir voller Freude den Überfluss, den die Mutter schenkt, die aus Ihrem Füllhorn der Liebe den Segen von Nahrung und Schönheit über ihre Töchter und ihre Kinder ausgießt.
Obwohl die Ernte die Jahreszeit der Fülle einläutet, ist sie auch eine Zeit des 2. Opferns an die Göttin in ihrem Aspekt der Schnitterin.
Was muss gejätet, ausgedünnt, abgeschnitten oder anders bewertet werden, damit deine volle Ernte gesichert ist?
Deine metaphorische persönliche Ernte ist das Projekt, das du in Bewegung gebracht hast, das Lebensziel, das du auf dem Weg genährt hast, für das du hart gearbeitet hast und das sich jetzt manifestieren kann.
RITUALE:
Stelle ein Festmahl aus Feldfrüchten zusammen und koste die Lebenskraft in all ihrem Glanz. Wie teilst du deine persönliche Fülle mit anderen? Auf welche Weise kannst du deine Liebe zur Erde zeigen, wenn du sie und ihre Lebewesen beschützen willst?
Schmücke einen Altar mit Früchten in allen Farben und Formen - mit den Ergebnissen deiner Arbeit. Fülle einen Kelch mit Honig, der Süße des Glücks, der Segnung der Gnade, ohne die nichts zur Reife kommt. Ziehe dir schöne, verschwenderische Kleider an, die der üppig sich verschenkenden Erde gemäß sind.
Singe und tanze für die vier Himmelsrichtungen und für Himmel und Erde.
Fülle einen Kelch mit deinen innersten Herzenswünschen und Hoffnungen für dich selbst und für unsere Welt.
Tanzt Spiraltänze, in denen sich Blicke treffen, wisset, dass Kampf durch Zusammenarbeit abgelöst wird, wenn jede und jeder einzelne mit machtvoller Energie – in Fülle - gespeist ist.
Wenn der Kelch glüht, beginnt mit dem Fest, taucht Früchte in Honig, nehmt den Reichtum und das Risiko der Jahreszeit in euch auf.
Aber esst nicht für euch allein; gebt euch gegenseitig zu essen und erlebt die Verbundenheit in einem Netz. Leben nährt sich von Leben und für alle wird gesorgt - wir tun alle, was wir können, und Liebe mag das weitere tun.
viele weitere Botschaften und Aspekte zu Lammas findest du im:
Lammas
und aus:
http://www.medizinrad.at/mondkalender8.htm
FEST DER SCHNITTERIN, LUGNASADH / LAMMAS
Anfang August (es ist ein sog. Kreuzvierteltag und damit ein Mondfest - der Termin richtet sich somit auf den Vollmond im August aus)
Im Fest der Schnitterin wurde der Doppelaspekt von Ernte, nämlich Fülle und Zerstörung gedacht: Wir müssen Lebendes töten um Nahrung zu haben und selbst überleben zu können. Es gilt den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu bestimmen, um die Kraft in Getreide zu erhalten. In der keltischen Tradition heißt das Fest "Lugnasadh" im Angelsächsischen wird es "Lammas" genannt, was auf "Hlaf-mass" zurückgeht und übersetzt "Fest des Brotes" heißt.
Im Medizinrad, wie auch im keltischen Jahresrad steht der Südwesen auch für Ernte, Reife und Stärke finden.Es ist eine Zeit, in der in unseren Breiten die Sonne noch sehr kraftvoll sein kann und die Natur schenkt uns Früchte in Hülle und Fülle.
Das Thema des Lugnasadhfestes ist es, dass sich der Sonnengott Lug mit der Erde verbindet und so die Früchte und das Getreide vollends reifen können.
Die befruchtende und Reife bringende Kraft des Himmelsgottes war in der Menschheitsgeschichte immer von großer Bedeutung. Diese Vereinigung von männlicher und weiblicher Energie (Himmel und Erde) war schon in vorkeltischer Zeit so wichtig, dass riesige und exakt auf den Sonnenlauf ausgerichtete megalithische Landschaftstempel errichtet wurden, um die Sonne zu besonderen Zeiten des Jahres in der Erde "einzufangen" (siehe Newgrange)
Diesem Thema habe ich mich heuer in meiner Irlandreise gewidmet. Bitte hier weiterlesen.
http://www.medizinrad.at/irland34.htm
http://www.medizinrad.at/irland15.htm
Passende Kräuter und Pflanzen sind z.B.
Getreide, Sonnenblume, Ringelblume, Heidekraut, Brombeeren, Himbeeren, Stockrose,
Weintrauben
Ringelblume steht für Wohlstand, Liebe, steigert die physische Kraft und fördert prophetische Träume
Sonnenblume verbindet uns mit der Yang-Energie der Sonne, steht für Weisheit und für ein gesundes Ich und verstärkt diese solaren Charakterzüge.
Ein sorgfältig ausgesuchtes Planetenkräuterstrauß fängt den Sommer ein und kann zur Weihnachtszeit geräuchert werden. Es ist die Zeit des sog. Frauendreißigers und damit die Erntezeit von aromatischen Hochsommerkräutern.
Es ist auch die Zeit für duftende Kräuterkissen.
Tipps und Rezepte findest du auf:
www.pflanzenrad.at/kraeuterkreis_august.htm
Dekoration im Haus::Getreideähren, Brombeer- oder Himbeerranken
Speisen: Gebildebrote, Wein, fruchtige Liköre, Wildbeeren, goldgelber Wein
Farben: korngelb, goldgelb, gelb, rosa, orange
Steine: Bernstein, Zitrin, Manganocalcit, Orangencalcit, Rhodonit, Amethyst, Karneol
Ätherische Öle: Bergamotte, Orange, Sandelholz, Lavendel
Gesprochen: Luu-na-sah
Am 1. August feierten die Kelten ein großes Lichtfest mit dem eigenartigen Namen "LUGNASAD" (gesprochen: Luu-na-sah) , das "Hochzeit des Lichts" bedeutet.
Dieses Fest liegt genau zwischen der Sommersonnwende und der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche.
Der August ist der Monat der Erfüllung, der ersten Ernte des Jahres, der Manifestation von Überfluss.
Ziehmutter des Lug
Ursprünglich war dieses Fest von Gott Lug zu Ehren seiner Ziehmutter und Amme eingerichtet worden und fand auf ihrem Grabhügel statt. Sie war natürlich die ältere Erdgöttin, die kulturell gesehen vor ihm verehrt wurde. Somit ist dieses Fest in seinem Ursprung ein uraltes Fest der Großen Mutter, der Beschützerin des Ackerbaus und der Ernte.
Die Zeit im August bis zum Einbringen der Ernte war eine ganz existentielle Zeit, da die Ernte vor Dürre, Gewitter, Schädlingen, Brand usw. geschützt werden mußte. Denn der Ernteausfall brachte dem Stamm unweigerlich Hunger und Tod. Aus diesem Grunde gibt es mehrere Ernte-Feste zu deren Sicherung. Der gesamte August bis in den September ist von solchen Feierlichkeiten durchzogen.
Zwischen Himmel und Erde
Wir kennen die Fest-Zeremonie heute nicht mehr. Nur aus den Sagen um die Energie-Steine an den Maria-Schnee-Plätzen, die noch heute vorhanden sind, sowie aus der Nähe der Festdaten der Marienfeste im August, wie 5. August mit "MARIA-SCHNEE" (wie ungewöhnlich im Sommer) und 15. August mit "MARIA-HIMMELFAHRT" kann ein logischer Schluß gezogen werden:
Unter der Lichthochzeit muß eine Lichtverbindung zwischen Himmer und Erde, Kosmos und Erde verstanden worden sein, die dem Volk durch die Priesterschaft sehr konkret erlebbar demonstriert worden ist, so daß das Göttliche direkt wahrgenommen werden konnte.
Am Höhepunkt der Weihehandlung muß ein sichtbarer Energieübertritt erfolgt sein, ein oder mehrere Lichtblitze, die von der Erde zum Himmel auffuhren, eine "Himmelfahrt" (sh. "Maria-Himmelfahrt") im wahrsten Sinn des Wortes. Vielleicht eine stehende Licht-Säule. Jedenfalls ein großartiges Schauspiel des Lichts, das alle beeindruckt haben muß.
Lug
Und da kommen wir wieder auf den Namen Lug zurück:
Lug war in der keltischen Spätzeit der allgemein angebetete Große Gott. Sein Name bedeutet: Licht, der Scheinende, der Helle.
Auf lateinisch bedeutet Lux "Licht".
Dass Lug einen solchen Stellenwert hatte, zeigt die Zuwendung der Kelten zu einer Sonnenreligion.
Lug hatte einen Beinamen: "Der-mit-dem langen-Arm".
Dieser lange Arm des Lichts war ein langer, sichtbarer Strahl! Ein Blitz! Ein Lichtstrahl! ...
Auch sein Attribut, der "lange Speer", der sowohl Sonnenstrahl als auch Blitz sein konnte, nimmt darauf Bezug.
Es gibt zwei Arten von Blitzen. Die einen, die vom Himmel zur Erde fahren. Und die anderen, die vom Erdboden in den Himmel fahren.
Beides ist eine starke Energie-Entladung, die eine große Energie freisetzt.
Energieakkumulatoren - Keltenschanzen
Dieser Energieübertritt oder diese Lichterscheinung wird in vielen Sagen beschrieben. Wir wissen heute nicht mehr, ob sie von der Priesterschaft provoziert und inszeniert wurde und ob sie sich der natürlichen Energie-Gegebenheiten bestimmter Plätze, Berge und besonderer Steine bedient haben.
Energien, die durch bestimmte Erzansammlungen, durch Anreicherungen von Elektronen, elektromagnetischer Wellen, Luminiszenzen entstehen können. Energien, die durch besondere Konstellationen der Gestirne im Jahr an bestimmten Tagen auftreten, usw.
Bekannt sind ja die vielen Keltenschanzen, die an besonderen Plätzen nach besonderem Muster genau solche Energie-Orte geschaffen haben. Dort wurden Blitze angezogen und auf diesen Ort zentriert, was zur Folge hatte, daß die umliegenden Felder davon verschont blieben.
Daran sieht man, daß die Kelten und da besonders die Druiden eine sehr genau Kenntnis und Wahrnehmung von verschiedensten Energien hatten und sie auch handhaben konnten. Sie hatten eine scharfe Wahrnehmung der Natur und der Abläufe und Gesetzmäßigkeiten und machten sie sich zu Nutze. Das, was sie in den Keltenschanzen künstlich schufen, trat in der Natur auf natürliche Weise auf. Besonders die spezielle Übereinanderschichtung betimmter Erze, Metalle mit Sand und Kies.
Genau das hat auch Wilhelm Reich in seinen Orgonakkumulatoren nachempfunden.
Diese Keltenschanzen waren energetisch so aufgeladen, daß die Krieger vor ihren Schlachten dort ihre Kriegstänze abhielten und sich mit dieser Energie vollpumpen konnten, wie eine Droge. Für ihre Feinde wirkten sie daher oft gänzlich unmenschlich, in Kriegstrance, berserkermäßig.
Noch heute ist es so, daß auf vielen dieser Keltenschanzen Fußballplätze entstanden sind - ohne daß die Erbauer es beabsichtigt oder gar gewußt hätten. Aber zu Sportplätzen paßt diese Energetiesierung sehr gut. Zum Wohnen wäre es eher ungemütlich und ein Zuviel an Energie.
Spiraltänze um leuchtende Steine
Es gibt Hexensagen die von aufgerichteten Steinen berichten, die von selber leuchteten. Das Feuer war nicht heiß und verbrannte niemanden. Es leuchtete aber heller als der Vollmond und beleuchtete den ganzen Platz.
Und die Volkserinnerung aus dem Berner Oberland hält fest, daß die Hexen zu bestimmten Zeiten um einen Stein, "auf dem ein Feuer ohne Kohlen brannte", Spiraltänze aufgeführt hätten.
Daraus kann man auch wieder schließen, daß noch bis zur Neuzeit teilweise die starke Energie dieser "Hexentanzplätze" bekannt war. Diese Tanzplätze haben viele Namen, einer davon ist z.B. "Hexenbödele", der auf Bergspitzen aber auch an besonderen Lichtungen vorkommen kann.
Siemens auf der Cheopspyramide
Ein Beispiel aus der Neuzeit ist der Erfinder Siemens. Er wurde auf der Cheopspyramide von seinem arabischen Führer aufgefordert, eine Hand mit gestrecktem Finger hochzuhalten. Er spürte ein deutliches Prickeln. Als er aus einer Weinflasche trinken wollte, erhielt er einen elektrischen Schlag. Die Flasche, mit feuchtem Papier umwickelt, begann Funken zu sprühen, wie wir es von der Leydener Flasche kennen. Die entsetzten Araber dachten an Hexerei und wollten ihn angreifen. Als er jedoch die Flasche auf sie richtete, erhielten sie einen starken elektrischen Stromschlag und flohen.
Frauendreißiger
Warum war gerade der 1. August ein Fest mit diesem Thema der Verbindung von Himmel und Erde und dieser Lichtverehrung?
Interessant sind in diesem Zusammenhang die vielen Marien-Feiertage, die im Umfeld von Lugnasad liegen.
Interessant deswegen, weil sie auf jeden Fall Themen dieses Festes mit ausdrücken, wie es ja auch an anderen Jahreskreisfesten stattfindet - wie Wintersonnwende und Weihnachten. Es gibt ja vom 5. August bis 15. September die bekannten Marienfeiertage, "Frauendreißiger" genannt.
"Maria-Himmelfahrt" am 15. August wurde gefeiert, wenn der Ährenstern "Spika" aus dem Sternbild der Jungfrau in den morgendlichen Sonnenstrahlen unterging.
Im alten Ägypten war das Sternbild Jungfrau das Sommersternzeichen, das nachts vom Himmel dominant herunterstrahlte. Es wurde als Himmelkönigin, als Magna Mater bezeichnet, welche die Ähre (Spika) als Zeichen der Fruchtbarkeit in der Hand hielt.
Am 15. August wurde der Geburtstag der Isis gefeiert, der Großen Mutter und Königin des Himmels.
In Griechenland haben wir das Bild der Demeter mit der Ähre.
Mit Maria-Himmelfahrt erlosch dieses Jungfrau-Sternbild in den Strahlen der aufgehenden Sonne.
Mit Maria-Geburt am 8. September taucht die Spika, der Ährenstern wieder auf der anderen Sonnenseite auf.
Damit sieht man, daß das ganze Fest auch kosmisch ausgerichtet ist und der Himmel mit seinen Gestirnen, vorne weg die Sonne, sehr genau beobachtet und in die rituellen Handlungen mit einbezogen wurde.
Maria-Schnee-Kirchen
In den Alpen-Gebieten weisen die vielen "Maria-Schnee-Kirchen" auf dieses Fest - Lugnasad - hin. Sie beinhalten in ihrem Namen das Helle, Strahlende.
Das Fest "MARIA-SCHNEE" wurde am 5. August gefeiert, also sehr nah zu Lugnasad. Und gerade diese "Maria-Schnee-Kirchen" werden oft mit den seltsamsten Sagen und Myhten verbunden. Sehr oft kommt ein heiliger, strahlender Stein vor, der mittlerweile in die Kirche integriert ist, von ihr überbaut oder ganz in der Nähe steht. Scheinbar war dort zu bestimmten Zeitpunkten, und wohl besonders an Lugnasad oder eben an den nahe darum gelegenen Festtagen die Energie auf ihrem Höhepunkt und in der Lage, bestimmte Trancezustände zu fördern, die Lichterscheinungen und Energiewahrnehmungen ermöglichten.
An solchen Orten wurden dann je nach Kultur und Religion entweder Götter, Engel oder die Heilige Mutter Maria gesehen - siehe Lourdes. Die heilige Bernadette erblickte die Maria in Lourdes auf einem Felsen, dessen Name "Massabielle" ist, was "strahlender Stein" bedeutet. Maria-Schnee-Kirchen liegen stets auf exponierten, windumjaulten kargen Bergspitzen mit weiter Sicht.
Der Mythos mit dem Stein
Zum Mythos mit dem Stein kommen noch die vielen Sagen hinzu, in denen Steine der "Sitz Gottes" waren.
Petrus wird der "Fels" genannt.
Petroi wurden die "felsgeborenen" Sachsen genannt. Saxo, der Urvater der Sachsen war ein Fels!
Mithras war ein "Felsentsprossener".
Die Götter bewegten sich der Sagen nach aus dem Stein.
Wieso er-scheint Gott im Stein? Ist er nicht überall? Warum ausgerechnet im Stein?
Strahlte der Stein das Göttliche aus zu bestimmten Zeitpunkten?!
Eine Art Energiebündelung, die von den jeweiligen Priestern zu bestimmten Zeiten sichtbar gemacht werden konnte oder einfach von selber sichtbar wurde.
Es waren Orte von seltener Eigenschaft und mächtiger Wirkung. Orte, "wo der Geist weht".
Spiraltänze und Energie
An vielen Orten wurde dieses Fest wieder mit den schon bekannten Spiral-Tänzen gefeiert. Tänze zu Ehren der Sonne. Tänze, die die sowieso schon aufgeladenen Orte noch mehr aktivieren sollten.
Dann gab es Feldumgehungen für die Ernte.
Und wie immer bei den Kelten viel Freude, Rausch und Erotik. Und ist nicht der Hochsommer August die Zeit mit den meisten Gewittern, der höchsten Energieladung, der größten Hitze. Diese Energie können wir alle spüren, auch ohne übersinnliche Wahrnehmung.
Eine Energie, wie Sommerhitze, die die Luft zum Flirren bringt.
Eine Energie, die aus der Erde herausstrahlt.
Eine Energie, die in uns selber ist.
Unsere Energie
Vielleicht können Sie ja mal hinspüren, ob sich diese Energie in Ihnen und um Sie herum besonders ausdrückt.
Zum Beispiel in besonderen energetischen Gefühlen, in Streitbarkeit, in Aktivismus, in der Beziehung zu anderen, in sozialem Austausch, in der Lust auf Leben, in der Lust auf "Nach-Außen-Treten" (vgl. Blitz der aus der Erde austritt), in der Lust auf Kreativität, sich Ausdrücken, "orgiastische Entladungen".
Wo drückt sich bei uns diese pure Energie am deutlichsten aus?
Darf sie sich überhaupt ausdrücken?
In unserer heutigen Gesellschaft, wo alles so schön gebändigt und domestiziert bis gebunden ist, ist ja auch ein sogenanntes "GEWITTER" mit Blitz und Donner äußerst verpönt.
Man würde ganz schön beäugt werden, ähnlich den Lichtblitzen auf den Bergen, wenn man diesen Energien freien Ausdruck verleihen würde. Vielleicht waren diese Rituale der alten Zeit für die damaligen Menschen ein Ventil, wo sie ihre Energien leben durften. Wo alles unter dem Segen der Götter erlaubt war und einen Platz gefunden hat.
Diese Rituale, an denen alle im Stamm teilnehmen mußten und alle damit eingebunden waren in den Jahreskreislauf, waren auch eine Möglichkeit, die Bedeutung der Lebendigkeit, des Heiligen und der Vielfalt des Lebens immer wieder aufzufrischen.
Religio
Der Mensch neigt dazu, zu vergessen, in die Oberflächlichkeit abzudriften, den Bezug zum Leben und zum Heiligen zu verlieren. Das Wort für Religion "RELIGIO" heißt nicht von ungefähr "Rückverbindung", d.h. Rückverbindung zu den alten, heiligen Werten, zu tiefem heiligen Erleben, tiefen heiligen Beziehungen zum Göttlichen. Und diese festen Rituale im Jahreskreislauf halfen den Menschen, diese Rückverbindung immer wieder zu erneuern.
Ein Stück vom Alten im Neuen
Wir möchten nur noch kurz erwähnen, daß dieses Fest auch noch andere Namen hat.
Lugnasad ist rein keltisch.
Im Sächsischen heißt es Lammas. Bekannt ist es auch als Schnitterfest, wo die Getreidefelder geschnitten werden und das Korn eingebracht wird. In diesem Zusammenhang gibt es viel überliefertes Brauchtum, auf das wir jetzt nicht näher eingehen, weil es eher bekannt ist: Erntefeste, Ähren, die auf dem Feld für die Göttin stehengelassen werden; Brote, die gebacken werden.
Allen diesen Handlungen liegt die gleiche Vorstellung zugrunde: Es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Alles Neue entsteht auf dem Boden des Alten, ist Glied einer endlosen Kette - so wie wir selber.
In das neue Brot werden noch ein paar Krumen des alten Brotes mit eingebacken.
In eine neues Webstück ein paar Fasern des alten.
Und so läßt man auch auf dem Feld ein paar Ähren mit reifen Körnern stehen als Dank und auch als Option für ein neu keimendes Leben im nächsten Jahr.
So werden auch ein paar der alten Körner als "Glückshämpfele", wie sie genannt werden, in das neue Saatkorn mit beigemischt.